Vorgeschichte
Diese Zeilen könnte ich mir eigentlich schenken und stattdessen eine Verlinkung auf die Vorgeschichte von der Tour 2020 einbauen.
Corona lässt uns kneifen. Die verschiedenen "Corona-Spielregeln" in den Hotels stellen schon eine kleine Herausforderung für uns dar, wenn man zwischen den Bundesländern hin und her wandert. Mangelnde Sprachkenntnisse, insbesondere die, der französischen Sprache, haben uns einen Rückzieher machen lassen. Wir bleiben auch 2021 wieder in Deutschland.
Den Termin unserer Tour hatten wir auf den Zeitraum vom 01.09.2021 bis zum 12.09.2021 festgelegt.
Bei der Planung schauen wir gern auf der Internetseite "Braugasthoefe" nach interessanten Zielen in der Gegend, in die wir gerne fahren möchten.
Die Ziele in diesem Jahr:
- Goslar
- Weiden in der Oberpfalz
- Rosenheim
- Leutkirch
- Aufsess
- Rohr in Thüringen
Diese Ziele ergaben sich aus unserem Interesse an den "Fahr-Landschaften" und dem Angebot der Übernachtungsmöglichkeiten. Trotz langfristiger Planung waren einige interessante Objekte schon ausgebucht.
Goslar |
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Auf unsere Tour 2019 kehrten wir im Restaurant "Das schwarze Schaf" ein. Es war damals am Jakobikirchhof. Wir haben dort einen wirklich netten Abend verbracht. Das Essen hat uns gut geschmeckt, die Bedienung war zuvorkommend, witzig und nett. Wir erfuhren damals schon, dass das Restaurant umziehen wird. Nun waren wir gespannt auf den neuen Laden und hofften auf eine Neuauflage der guten Erfahrungen von 2019. Leider wurden unsere Erwartungen nicht erfüllt. Das Restaurant hat ein anderes Niveau angestrebt und umgesetzt. Die Speisekarte ist "erlesener", die Preise deutlich angezogen und die Atmosphäre hat sich von "gemütliche Kneipe" in, nach unserer Einschätzung "Schickimicki" verschoben. |
Wir fühlten uns nicht mehr so als das angestrebte "Zielklientel", die Lockerheit des damaligen Personals ist einer professionellen Distanziertheit gewichen. |
Weiden in der Oberpfalz |
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Für unser leibliches Wohl sorgte eine nette Dame in der Bäckerei & Konditorei Böhm in Hirschberg, Brunnenpl. 1. |
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In Weiden checkten wir im "Altstadt Hotel Bräu Wirt" ein. Das Hotel verfügt über eine eigene Brauerei und ein Restaurant. Die Brauerei und das mehrfach DLG-Prämierte Bier waren die Hauptgründe bei der Entscheidung für diese Unterkunft. |
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Tagestour rund um Weiden |
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Auf einem Parkplatz in einem Wald wollten wir die Streckenführung neu überdenken, doch dann kam alles anders. Ich blickte zufällig und verträumt auf meine vorderen Bremssättel und fragte mich ob meine Beläge noch die richtige Stärke für unsere Tour aufweisen. Ich hatte das Gefühl, es könne eng werden. Eine Expertenmeinung schien mir angeraten. Ich bat meine Kumpels die Lage mal einzuschätzen. Bernd E. kommentierte: "Die halten keine 1000 km mehr!" Das klang besorgniserregend, denn wir hatten in den nächsten Tagen noch mindestens 2000 km geplant und es war Freitag um die Mittagszeit. |
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Also fuhren wir nach Schwarzenbach zu "Motorrad Guhs e.K." Nach ein wenig Wartezeit kam mein Moped auf die Bühne und erhielt die neuen Bremsklötze. Um die deutliche Ansage: "Die Scheiben müssen sehr bald neu" reicher und um 184 € ärmer verließen wir die Werkstatt. Herzlichen Dank für die schnelle Hilfe an einem Freitagnachmittag. |
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Nach 256 km haben wir unsere Motorräder wieder in der Tiefgarage abgestellt. Im Anschluss an die Wandlungsphase vom Biker zum Kneipenbesucher trafen wir uns im Restaurant des Hotels, probierten die Weißwürste und testen das Bier noch mal an. Volker hat nach einem alternativen Restaurant gesucht. Da dort auch das gleiche Bier ausgeschenkt wurde haben wir im Ratskeller einen Tisch reserviert. Bevor wir uns trafen hat jeder so seine Dinge erledigt. Ich war Frischgeld ziehen in der Bank und habe dort sehr nette Leute (Wohnmobilisten) kennengelernt. Auf dem Marktplatz, vor dem Hotel haben ich dann Willi und Bernd P. getroffen. |
Ich hatte keine Idee wie weit es zu dem Lokal ist und fragte ob wir mal losgehen sollten. Bernd und Willi drehten sich nur um und zeigten auf das Ziel, es war direkt gegenüber vom Hotel. |
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Rosenheim |
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Wie gut das der Mann nicht klaustrophobisch war. Irgendwann halfen wir dann an der hydraulischen Pumpe mit und es gelang, den Gefangenen zu befreien. Der Wirt lud uns zu Freigetränken ein und so warteten wir auf den Techniker und vertrauten auf seine Fähigkeiten unsere Mopeds bald zu befreien. |
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In Dingolfing haben wir im Eiscafé Verona eine Pause eingelegt und den Marienplatz bewundert. Der Stadt kann man den Wohlstand ansehen. Vermutlich ist das riesige BMW-Werk und die daran hängenden Arbeitsplätze der Grund dafür. Der Inhaber des Cafés hat uns ein paar beeindruckende Zahlen zu den Werken geliefert und uns etwas an seinen Überlegungen zu den Folgen von Corona teilhaben lassen. Er hat das Gefühl, dass die Gäste seit Corona aggressiver geworden sind. Er fand viele Gäste vor Corona entspannter und zufriedener. Wir wünschen ihm, dass seine Gäste wieder zu ihrem entspannten Genuss seiner leckeren Eissorten finden. |
Nach einiger Zeit erhaschte ich dann den ersten Blick auf die Alpen. Bei jeder Reise in die Alpenregion ist es für mich ein sehr besonderer Moment, wenn ich diese riesigen Berge vor mir auftauchen sehe. Was mir in Bayern noch immer wieder positiv auffällt ist die Sauberkeit der Landschaft und der Ortschaften und der ausgezeichnete Zustand der meisten Straßen. Ich denke, dass ich in Stade noch in einer relativ sauberen Stadt lebe, doch Schmierereien an Wänden und Hinweisschildern finden sich an vielen Stellen. Der Müll der Fastfoodläden zieht eine Müllspur durch den Ort. Die Straßen in unserem Landkreis sind zum Teil in einem extrem schlechten Zustand, einige Streckenabschnitte sind für Motorradfahrer sogar gesperrt weil, insbesondere auf den Moorstraßen, Längsrillen in den Fahrbahnendecken aufgebrochen sind. |
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Nachdem wir in Niedersachsen auf ein Buffet zum Frühstück verzichten mussten, durften wir hier, wie auch schon in Weiden, ein Frühstücksbuffet genießen. Das Frühstück war hervorragend und stärkte uns für den Tag, der mit einer "Rosenheim-Cops Stadtführung" für uns begann. Die Teilnahme an der besonderen Führung war im Hotelpreis inbegriffen. Volker war der Einzige aus unserer Runde, der die Serie "Rosenheim Cops" noch nicht kannte. Bin gespannt ob er diese "Bildungslücke" mittlerweile geschlossen hat. :-) |
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Am Nachmittag starteten wir dann zur Tagestour in den Süden der Stadt. Die Ziele waren u. a. die B 307 "Tatzelwurmstraße" und die Privatstraße "Brannenburg Tatzelwurm". |
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Bei der Durchsicht meiner Videoaufzeichnungen von der Tour ist mir etwas Merkwürdiges aufgefallen. |
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Leider hatten an diesem Sonnendurchfluteten Sonntag extrem viele Leute auch die Idee ein wenig durch die schöne Landschaft zu cruisen. Das führte zu kilometerlangen Staus in Ortschaften mit engen Durchfahrten und schlug uns mächtig auf die Laune. Einige Motorradfahrerkollegen haben durch Harakiri-Aktionen die Stimmung gegen die Motorradfahrer-Gemeinschaft wieder richtig befeuert. Schade, diese Blindplinsen ballern ein zwei Jahre auf den Straßen rum, bis zum ersten Unfall oder weil dann Kinderwagenschieben angesagt und wichtiger ist. Den Leuten, die seit über 40 Jahren Motorrad fahren und dieses Hobby gern noch weiter genießen wollen, hinterlassen diese Hirnis einen Wald von Verbotsschildern für Motorradfahrer. |
Nach der doch, zumindest in Teilen frustrierenden Ausfahrt freuten wir uns auf das Menü am Abend und das leckere Kellerbier. Das Menü war keine Offenbarung aber trug zur Verbesserung der Laune bei. Nach dem ersten Bier bekamen wir jedoch die Auskunft das das von uns so geschätzte Kellerbier leider aus sei. Wir stimmten mit den Füßen ab und gingen zu Bett. |
Leutkirch |
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Das Frühstück war der Tiefpunkt des Tages. Das Buffet so übersichtlich, dass ich in den Nebenraum gegangen bin, um nachzusehen, ob es dort möglicherweise mit der Auswahl weitergeht. Eier, gekocht, gab es nur auf Anfrage, ab der dritten Tasse Kaffee musste dieser bezahlt werden. |
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Auf das Ziel Leutkirch habe ich mich besonders gefreut. Ich war für die Planung der Tagestour in der Gegend zuständig. Etwa drei Wochen zuvor war ich mit meiner Frau und unseren Motorrädern für zwei Nächte in der Nähe und ich habe eine tolle Tour abgefahren. Die Highlights der Strecke habe ich in meine Tourenplanung übernommen. Auf kleinen und kleinsten Straßen fuhren wir durch Allgäu und genossen die weiten Ausblicke über saftig grüne Wiesen rund um Bad Grönenbach. Vorbei am Niedersonthofener See fuhren wir immer weiter Richtung Süden mit dem Zwischenziel Balderschwang. |
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Auf unserer Tour 2019 habe ich meine Kumpel überredet den Riedbergpass nach Balderschwang in die Tagestour aufzunehmen. Ich habe von dem Pass geschwärmt, mich riesig gefreut und bei meinen Freunden Vorfreunde gesät. Was für eine Frustration. Die Straße wurde erneuert, war jeweils nur in einer Richtung befahrbar. Wir mussten ewig vor der Ampel warten und fuhren dann Im Konvoi mit gefühlten 30 km/h über den Berg. |
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Kurz vor Balderschwang ist der "Alpengasthof Schwabenhof", für viele Motorradfahrer ein Begriff. Es wirbt im Tourenfahrer, und ist ein beliebter Treffpunkt. Hier auf der Terrasse bei einem Kaffee und einem Kuchen die Aussicht genießen, das stärkt die Lebensgeister und füllt den Akku. |
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Am Abend wurden wir dann wieder geerdet. Die Tischreservierung hat wie schon beschrieben nicht funktioniert. War nicht so schlimm, der Tisch den wir bekamen war mindestes genau so gut. Aber, das Bier war aus. Die Brauerei in 20 Metern Entfernung war geschlossen. Nachschub der fehlenden Biersorte in einem Brauerei-Gasthof nicht möglich. Ok, war wieder ein kurzer Abend. |
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Aufseß |
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Ein kurzer Blick auf die Karte zeigte eine mögliche Umleitung, die kürzer zu sein schien als die extrem Lange, die ausgeschildert war. |
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Ich hatte ja schon erwähnt das unsere Tourenplanung ein wenig an Brauereigasthöfen ausgerichtet ist. Aufseß wurde 2001 in das Guinnes-Buch der Rekorde aufgenommen. Es war die Gemeinde mit der höchsten Dichte an Brauereien pro Einwohner auf der Welt. |
Das waren jetzt die einzigen, kleinen, Kritikpunkte. Alles Andere hat mir sehr gut gefallen. Das Personal war sehr nett und aufmerksam. Das Essen sehr gut und das Bier lecker und bekömmlich. Es war auch nicht plötzlich leer. ;-) |
Aufbruch zu einer Tagestour durch Oberfranken. Der Planer der Tour hat auch die beiden Häkchen vergessen. Wir sind zwar nur erlaubte Wege gefahren doch landeten wir auf Schotter, auf Sandwegen durch Wälder und Plattenwegen durch Felder. Fahrerisch zum Teil kleine Herausforderungen, ausreichend um den Blutdruck steigen und den Flüssigkeitshaushalt sinken zu lassen. Es waren abwechslungsreiche 190 km in Richtung Nordosten. Der Skywalk am Erlebnisfelsen Pottenstein ist für Leute ohne Höhenangst bestimmt ein sehr lohnendes Ziel. Wir haben es nur von unten, von der Straße aus betrachtet und waren davon und von dem Anblick der Burg Pottenstein schwer beeindruckt. |
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Wieder im Hotel, verbrachten wir nach dem Frischmachen, einen tollen Abend, zum Glück im Überdachten Teil des Biergartens. Im Laufe des Abends beobachteten wir riesige, sich aufbauende Wolkenhaufen. Im Laufe des Abends haben diese sich entleert und für reichlich Regen in kurzer Zeit gesorgt. |
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Rohr in Thüringen |
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Wir haben die Mopeds abgeladen und, Bernd E., Volker und ich haben dann noch eine Runde durch den Thüringer Wald gedreht. Die 150 km führten uns über Suhl, Erlau, Schleusingen in Richtung Masserberg. Über Neustadt am Rennsteig auf der L1137 und L1141 zur L2632 nach Schmücke. Auf der L1129 in Richtung Oberhof und über die L3247 nach Zella-Mehlis und dann weiter zurück nach Rohr. |
Wir genossen die kurvenreichen Straßen durch die ausgedehnten, hügeligen Waldgebiete. Die Straßen sind zwar in einem viel schlechteren Zustand als Straßen in Bayern, doch haben sie ihren eigenen Reiz. Ich kann das hier nicht so in Worte fassen, nur anraten, selber fahren! Wir waren schon häufiger in dieser Gegend, für mich wird es hier nicht langweilig. |
Zurück im Hotel, Thüringen, anderes Corona-Hygienekonzept. Kurze Frage, geimpft? Ja, freie Bahn. |
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Am Morgen durften wir dann ein Frühstücksbuffet mit reichlich Auswahl genießen. Nicht der Hammer aber für den Durchschnittsbiker mehr als nur OK. |
Dafür wurden am Hotel die Tische hergerichtet. Die Oldtimerfahrer trafen sich zum Imbiss am Hotel und wurden dort mit Würstchen und Getränken gestärkt. |
Wir erfreuten uns wieder mal an den kurvenreichen Straßen, auch wenn wir von einem kurzen aber heftigen Schauer überrascht wurden. Wir haben nicht damit gerechnet, doch plötzlich riss der Himmel auf, die Sonne schien und trocknete unsere Klamotten wieder ab. Erst kurz vor Erreichen des Hotels gerieten wir wieder in einen Schauer. Wir stellten unsere Mopeds in die große Garage und uns daneben, bis der Regen sich legte. |
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